#sds19 „STADT DER STERBLICHEN“
Das Endlichkeitsfestival in Leipzig
von Sandra Strauß
Alles begann für uns im Frühjahr 2018 im veganen Zest Leipzig. Frank lud uns zusammen mit Dina und Dinas Papa ein, um uns zu fragen, ob wir die „Stadt der Sterblichen“, die davor bereits in Halle stattgefunden hatte, 2019 in Leipzig mitorganisieren möchten. Ja, natürlich wollten wir.
Und sofort ging es los. Zusammen entwickelten wir Ideen und das Konzept und trafen uns mit weiteren Mitorganisator:innen. Wie unsere nächsten Wochen und Monate dabei ebenso aussahen – neben viel intensivem Mail-Verkehr: Wir verbrachten unheimlich viel Zeit mit lieben Menschen (= #sds19-Beteiligten) in Cafés und den zukünftigen #sds19-Veranstaltungsorten: in der Moritzbastei, im Krystallpalast Varieté, in der Kulturfabrik Werk 2, im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig, im Anatomie-Saal des Uniklinikums Leipzig, in den Produktionsbüros von SOKO Leipzig, in der Galerie KUB, auf der Wiese Zittergras im Friedenspark, in der Leipziger Spinnerei sowie im Gartenhaus Osmünde (= dem „Headquarter“) – diese Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Alle, die wir anfragten, dabei sein zu wollen, waren sofort Feuer und Flamme und wir konkretisierten bei unseren Treffen gleich die Details.
Wow, ja, wir waren schon ein kleines bisschen überrascht und gleichzeitig hocherfreut, dass alle – trotz des Themas Tod – sofort mit im Boot waren. Und ebenso zutiefst dankbar, dass die FUNUS Stiftung das Thema mit #sds19 so in die Welt bringt. Das war traumhaft und tat gut.
Dann war irgendwie schon Frühjahr 2019. Wir hatten parallel zu unserer Orga auch noch viele Interviews zum Thema Tod, Trauer und Leben geführt, die wir via Web und Social Media veröffentlichten.
Ja, man darf an dieser Stelle auch mal festhalten, dass die Orga eines derartig großen Monats-Events natürlich ein paar Holprigkeiten mit sich brachte. Doch diese haben wir alle gewuppt und gemeistert.
Zu Pfingsten stand erstmal das WGT – Wave Gotik Treffen vor der Tür, bei dem wir unbedingt mit der Präsentation der #sds19 dabei sein wollten. Also konzipierten wir kurzerhand eine Live-Aktion, die im Veid e. V., auf der Moritzbastei und im Werk 2 stattfand. Wir spannten jeweils ein großes Banner und luden Menschen ein, sich davor zu präsentieren – mit einem Statement und ergänzenden Satz zu:
- „Das Leben ist …“
- „Eines Tages werde ich sterben …“
- „Unsterblichkeit wäre für mich …“
Schwuppdiwupp, nahte dann auch schon der Herbst und damit „der Lohn unserer gemeinsamen Arbeit“, weil sich nun zeigen würde, ob am Veranstaltungstag auch alles so laufen würde, wie wir das geplant hatten.
Letztendlich war der September 2019 in Leipzig mit dem Endlichkeitsfestival „Stadt der Sterblichen“ mit über 40 Veranstaltungen an 30 Orten mit mehr als hundert Beteiligten ziemlich vollgepackt und ausgefüllt. Untenan seht ihr als kleine Übersicht und Auszug, was die FUNUS Stiftung mit allen Beteiligten auf den Weg gebracht hat.
Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht im Buch „#nichtgesellschaftsfähig – Tod, Verlust, Trauer und das Leben”, Hrsg. Sandra Strauß und Schwarwel, Glücklicher Montag 2022
Veranstaltungskatalog als PDF zum Download
EINZELVERANSTALTUNGEN
FOTOS
#sds19-Foto-Statements 1
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Über die Autorin: Sandra Strauß, *1978, arbeitet und lebt in Leipzig. Geschäftsführerin und Produzentin, Studio-, Verlags- und Vertriebsleiterin von Glücklicher Montag sowie verantwortlich für Redaktion, Presse, Promotion, Marketing und Management.
Alle Beiträge/geführten Interviews von Sandra Strauß gibt es hier.
Foto linke Seite: Jan-Markus Holz, lebensart


