ALLTAGSMENSCHEN im Friedgarten Mitteldeutschland

Kunst im öffentlichen Raum

von Sabrina Gorges

Der in den vergangenen Jahren erweiterte Friedgarten Mitteldeutschland in Kabelsketal (Saalekreis) hat eine weitere künstlerische Aufwertung bekommen. Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang am 20. März 2025 zogen sieben neue Großskulpturen aus dem Atelier Lechnerhof im nordrhein-westfälischen Witten auf das 1,4 Hektar große Gelände zwischen Flamarium und dem Zentrum für Endlichkeitskultur ein.

Das parkähnliche Gelände, auf dem Urnen in verschiedenen sinnstiftenden Grabformen beigesetzt werden können, ist dank der nun insgesamt zwölf authentischen, nahbaren und schnörkellosen „Alltagsmenschen“ zu einem einzigartigen Skulpturenpark geworden. Die Fläche rund um das Flamarium, Deutschlands zweitgrößtem Krematorium, war von Anfang an als Friedhof gewidmet. 

Jede der übermenschlich großen Skulpturen der Bildhauerinnen Christel und Laura Lechner ist maßangefertigt und damit ein Unikat. Sie wiegen zwischen 100 und 150 Kilogramm, sind robust und extrem langlebig. Bereits im Mai 2022 waren fünf „Alltagsmenschen“ geliefert und montiert worden. Damals wie heute ist das kreative Großprojekt der FUNUS Stiftung nur dank vieler Spender aus dem gesamten Bundesgebiet zu realisieren gewesen. 

„Nachdem die ersten Skulpturen aufgestellt waren, haben wir gemerkt, wie sehr die Besucherinnen und Besucher des Friedgartens sie wahrnehmen, sie betrachten und berühren. Da wussten wir, dass auch im neuen Teil der Anlage welche stehen beziehungsweise sitzen müssen“, erklärt Frank Pasic, Vorstand der FUNUS Stiftung. „Und dieses Mal ist sogar ein Hund dabei und kleine Schiffchen, die zu einer Frauenfigur gehören.”

Der Friedgarten Mitteldeutschland ist durchgehend geöffnet.

Fotos: Sabrina Gorges

Dieser Beitrag erschien erstmalig in der drunter+drüber-Printausgabe #20 „Untot und Tod” (Mai 2025).