5 FRAGEN AN … Editha Kentrup-Bentzien

von Sandra Strauß

 

1. Wie gehören für dich Musik und Trauer zusammen?

Für mich gehören Musik und Trauer untrennbar zusammen. Musik kann diffuse Gedanken klären und ordnend auf die Seele einwirken. Sie kann das „innere Ohr“ öffnen und helfen, innere Kräfte zu sammeln und freizusetzen. Sie spricht die Gefühle trauernder Menschen an. Sie kann eine Wegbegleiterin durch tiefe Erfahrungen werden und trösten.

2. Was versteht man unter Trauer?

Trauer ist eine gesunde und lebenswichtige Reaktion unseres Körpers auf einen Verlust. Sie hat viele Gesichter und wird individuell ganz unterschiedlich erlebt und gestaltet.

3. Was ist für dich das Faszinierende, als Trauerbegleiterin und Notfallseelsorgerin zu arbeiten?

Dass ich Menschen in einer schweren Lebenssituation hilfreich zur Seite stehen kann.

4. Du bist ebenso Bestatterin. Wie kannst du tagtäglich mit so viel Tod und Trauer umgehen?

Ja, das frage ich mich auch manchmal, aber dann erinnere ich mich daran, dass ich den Menschen in einer schweren Lebenssituation hilfreich zur Seite stehen kann.

5. Welche Empfehlungen und Anregungen kannst du Menschen geben, mit Tod und Trauer umzugehen?

Versuchen, einen ganzheitlichen Zugang zur Trauer und Trauerarbeit zu finden. Gedanken und Gefühle ausdrücken oder das Finden von persönlichen kreativen Ausdrucksmöglichkeiten wie Malen, Musizieren, Schreiben, Sport treiben etc. Finden von eigenen Trauerritualen. Weinen, „heilende Kraft der Tränen“. Evtl. Unterstützung suchen durch Trauerbegleiter:in oder Trauergruppen.

Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht in der drunter+drüber-Printausgabe #14 „Musik und Tod” (Mai 2022).