38x SEX UND TOD IM HORRORFILM

Sex und Tod in Horrorfilmen, Illustration: Timo Wuerz, Collage/Wimmelbild
Illustration: Timo Wuerz

von Ralf Donis

„A.A.A. Masseuse, Good-Looking, Offers Her Services“
(„A.A.A. Massaggiatrice Bella Presenza Offesi…“, Italien 1972, Regie: Demofilo Fidani)
Die Kunden von Callgirl Cristina sterben jeweils auf äußerst mysteriöse und brutale Weise.

„Audition“
(„Odishon”, Japan/Südkorea 1999, Regie: Takashi Miike)
Der Geschäftsmann Aoyama lernt bei einem Casting Asami kennen, die fortan eine überaus kompromisslose Liebe einfordert.

„La Bete – Das Biest“
(„La Bete”, Frankreich 1975, Regie: Walerian Borowczyk)
Die junge Lucy soll mit einem reichen Aristokraten verheiratet werden. In ihren Träumen hat sie aber lustvollen Sex mit einem mysteriösen Waldmonster.

„Blut an den Lippen“
(„Le Lévres Rouges“, Belgien/Deutschland/Frankreich 1971, Regie: Harry Kümel)
Kunstvoller Vampirfilm, der sich vor allem Themenbereichen wie sexueller und emotionaler Macht und Ohnmacht widmet.

„Des Teufels Saat“
(„Demon Seed“, USA 1977, Regie: Donald Cammell)
Der Supercomputer Proteus IV will mit der Kinderpsychologin Sue ein Kind zeugen.

„Draculas lüsterne Vampire“
(„Guess What Happened To Count Dracula“, USA/Schweiz/1970, Regie: Laurence Merrick und Mario D’Alcala)
Schräge Mischung aus Vampirgeschichten und (in die deutsche Fassung eingefügten) Sexszenen.

„Entfesselte Begierde“
(„Les Avaleuses“, Belgien/Frankreich/Spanien 1973, Regie: Jess Franco)
Vampirfürstin Irina von Karnstein ernährt sich vom Blut und Sperma ihrer Sexpartner.

„Der Fan“
(Deutschland 1982, Regie: Eckhart Schmidt)
Simone ist unsterblich in den Popstar R. verliebt. Nach einem eher enttäuschenden Treffen entscheidet sie sich für eine außergewöhnliche und endgültige Nähe zu ihm.

„Girlhouse – Töte, was du nicht kriegen kannst“
(„Girlhouse“, Kanada 2014, Regie: Trevor Matthews)
Killer loggt sich in Girl-Webcam-Seite ein, hackt diese später und dringt in die Luxusvilla ein, in welcher die Aufnahmen stattfinden.

„Guilty Of Romance“
(„Koi No Tsumi“, Japan 2011, Regie: Sion Sono)
Kommissarin Yoshida landet über Umwege bei einem Pornodreh und entdeckt ihre Lust auf das „Verbotene“.

„Haus der tödlichen Sünden“
(„Alla Ricera Del Piacere“, Italien 1971, Regie: Silvio Amadio)
Greta heuert auf der Suche nach ihrer verschollenen Schwester als Privatsekretärin bei einem Erfolgsautoren an und verfällt immer mehr dessen sexuellen Avancen.

„Horrorsex im Nachtexpress“
(„La Ragazza Del Vagone Letto“, Italien 1979, Regie: Ferdinando Baldi)
Julia bietet im Zug schnellen Sex gegen direkte Bezahlung an und gerät in psychopathische Fänge.

„In der Gewalt der Zombies“
(„Le Notti Erotiche Dei Morti Viventi“, Italien 1980, Regie: Joe D’Amato)
Langwierige Kopulationsszenen werden stellenweise durch Zombieangriffe unterbrochen.

„Irreversibel“
(„Irreversible“, Frankreich 2002, Regie: Gaspar Noé)
Der einzigst umfänglich ernstzunehmende Rape And Revenge-Film, da er nicht nur vordergründig Schockmomente generiert, sondern Vergewaltigung als das grässliche Verbrechen ablichtet, das es ist.

„It Follows“
(USA 2014, Regie: David Robert Mitchell)
Ein durch Sex entfachter Todesfluch kann aber auch dank neuerlichem Sex bekämpft werden.

„July Darling“
(„Julie Darling“, Deutschland/Kanada 1983, Regie: Lutz Schaarwächter und Maurice Smith)
Julie spielt ein erotisch-heimtückisches Spiel mit ihren Erziehungsberechtigten.

„Katzenmenschen“
(„Cat People“, USA 1982, Regie: Paul Schrader)
Irena verwandelt sich beim Sex in einen Panther und wird zur todbringenden Gefahr für ihre Sexpartner. Remake von Jacques Tourneurs „Cat People“ (1942).

„Knock Knock“
(Chile/USA 2015, Regie: Eli Roth)
Architekt Evan wird von zwei jungen Frauen verführt und danach von ihnen für seinen Ehebruch bestraft. Remake von Peter Traynors „Tödliche Spiele“ (1977).

„Lady Frankenstein“
(„La Figlia Di Frankenstein“, Italien 1971, Regie: Mel Welles und Aureliano Luppi)
Illustre Mischung aus Frankenstein-Motiven und Sexploitation.

„L.A. Zombie“
(USA 2010, Regie: Bruce LaBruce)
Mehrfach ausgezeichneter Gay-Zombie-Porno.
„Magdalena – Vom Teufel besessen“
(Deutschland 1974, Regie: Walter Boos)
Magdalena verwandelt sich in eine gemeine, obszöne und sexbesessene Bestie, als sie Wirtskörper eines Dämons wird.

„My Nights With Susan, Sandra, Olga & Julie“
(„Mijn Nachten Met Susan, Olga, Albert, Julie, Piet & Sandra“, Niederlande 1975, Regie: Pim de la Parra)
Eigenwilliger und deshalb einzigartiger Streifen inmitten von Mord, Kommunen-haftem Zusammenleben und sexuellen Ausschweifungen.

„Nekromantik“
(Deutschland 1988, Regie: Jörg Buttgereit)
Undergroundiger Kult-Kunsthorror um das Thema Nekrophilie. In „Nekromantik 2“ erzählte Buttgereit 1991 die Saga weiter.

„Next Door – Manche Türen sollten nie geöffnet werden …“
(„Naboer“, Dänemark/Norwegen/Schweden 2005, Regie: Pal Sletaune)
Ein Mann wird von zwei Frauen in eine Welt voller sexueller Gewalt gezogen.

„Penetration Angst – Fick mich und du bist tot“
(„Penetration Angst“, Deutschland/Großbritannien 2003, Regie: Wolfgang Büld)
Helen hat eine sogenannte Vagina dentata, die Männer mit Haut und Haaren verschluckt, wenn sie Sex mit ihnen hat.

„The Porno Zombies“
(„La Fille A La Fourrure“, Frankreich 1977, Regie: Claude Pierson)
Aliens verwandeln die Erdenbewohner:innen in sexlüsterne Zombies.

„Rusted Body“
(„Gomon Kifujin“/„Guts Of A Virgin 3“, Japan 1987, Regie: Kazuo Komizu)
Eine Steuerfahnderin führt mit ihren Gefährtinnen ein sadomasochistisches Verhör mit einem Steuersünder durch.

„Seom – Die Insel“
(„Seom“, Südkorea 2000, Regie: Kim Ki-Duk)
Gleichzeitig poetischer wie auch beklemmender Film um Hee-Jin, die den Anglern an einem entlegenen See neben Anglerzubehör auch ihre Liebesdienste anbietet.

„A Serbian Film“
(„Srpski Film“, Serbien 2010, Regie: Srdjan Spasojevic)
Schockierende, moralisch partiell verwerfliche und zuspitzende Parabel auf das pornografische Business.

„Sex oder stirb – Cherry Falls“
(„Cherry Falls“, USA 2000, Regie: Geoffrey Wright)
Da es ein Psychopath auf die Jungfrauen einer US-Kleinstadt abgesehen hat, veranstalten die Schülerinnen eine Sexparty, um ihre Jungfräulichkeit schnellstens zu verlieren.

„Sexualrausch“
(„The Toy Box“, USA 1971, Regie: Ronald Victor Garcia)
Der „Onkel“ lockt ein junges Paar in sein abgelegenes Schloss, um sie dort an ausladenden Sexorgien teilhaben zu lassen.

„Singapore Sling“
(Griechenland 1990, Regie: Nikos Nikolaidis)
Mutter und Tochter treiben einen Ermittler mittels sadomasochistischer Spiele beinahe zum Wahnsinn.

„Sukkubus – den Teufel im Leib“
(Deutschland 1989, Regie: Georg Tressler)
Zwei Hirten formen sich in den Schweizer Alpen eine weibliche Puppe. Als sie sich an ihr vergehen, verwandelt diese sich in eine echte Frau.

„Titane“
(Belgien/Frankreich 2021, Regie: Julia Ducournau)
Alexia fühlt sich von Autos angezogen und hat schließlich auch Sex mit einem.

„Trio der Lust“
(„Byleth“, Italien 1972, Regie: Leopoldo Savona)
Junger Adeliger wird von seinem lüsternen, untoten Vater zu immer neuen Lustmorden gezwungen.

„Die Vergewaltigung des Vampirs“
(„Le Viol Du Vampire“, Frankreich 1968, Regie: Jean Rollin)
Ein Psychologe gerät in die Fänge von vier Vampirschwestern.

„The Wicker Man“
(Großbritannien 1973, Regie: Robin Hardy)
Ein Polizist ermittelt inmitten einer abgeschotteten Inselgemeinschaft, welche sich ausschließlich über Sexualität, Fruchtbarkeit und Naturalismus definiert.

„X“
(USA/2022, Regie: Ti West)
Ein Pornofilmdreh in Texas gerät Ende der 1970er alsbald zu einem Horrortrip.

Dieser Beitrag wurde erstveröffentlicht in der drunter+drüber-Printausgabe #18 „Sex und Tod” (Mai 2024).

Über den Autor: Ralf Donis, *1968 in Leipzig, ist DJ, Entertainer, Autor und Musiker. Von 1990 bis 2002 nahm er als Sänger der Bands Love Is Colder Than Death und Think About Mutation insgesamt sieben Alben auf. Seit 1998 entwickelt er als Showmaster verschiedene Live-Show-Konzepte im Ilses Erika und tritt als Moderator von Musikevents, Literaturpräsentationen und Podiumsdiskussionen auf. Donis gilt als Experte für den Horrorfilm.

Foto: Sandra Strauß